Die Lange Nacht der Industriekultur ist bereits zum dritten Mal über die Bühne gegangen und diesmal wieder mit vollem Erfolg. 25 Firmen und Musen hatten am Donnerstag, den 7. September von 16 bis 22 Uhr ihre Türen geöffnet und erfreuten sich über das große Interesse der regionalen Bevölkerung und Touristen.
Sogar Mitarbeiter der Firmen nutzten das Angebot, um deren Familie das Unternehmen zu zeigen. Weit über 4.000 Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil und besuchten namhafte, traditionelle Firmen & Museen mit interessanter Industriegeschichte. Carvatech Karosserie- & Kabinenbau, OÖ Seilbahnholding mit Grünberg, Linsinger Maschinenbau GesmbH, Zementwerk Hatschek und Salzkammergut media zählten zu den neuen Betrieben, die teilgenommen haben.
Auch bei der Gmundner Keramik, Traunsee Schifffahrt, Sensenmuseum Geyerhammer, MIBA, Heinzel Paper, Sägewerk Steyrermühl, Papiermachermuseum, Kitzmantelfabrik, Schriftenmuseum Bartlhaus, Wolf Systembau, Salinen Austria, Brauerei Schloss Eggenberg, Stern & Hafferl uvm. konnten die Besucher wieder hinter die Kulissen der früheren und heutigen Industrie blicken.
Das gesamte Programm war eine spannende Mischung aus Führungen, Verkostungen und Ausstellungen. Ein vielfältiges Musikprogramm, welche von den Festwochen Gmunden organisiert wurde, verlieh dem Programm bei den einzelnen Betrieben eine ausgelassene Stimmung.
Viele Teilnehmer hatten bereits positiv vor Ort von der ersten und zweiten Langen Nacht der Industriekultur berichtet und waren erneut begeistert von diesem einzigartigen Angebot in der Region Traunsee-Almtal. (Quelle: TVB)
Zementwerk Hatschek und Viechtauer Heimathaus – Gemeinsamkeiten?
Diese Frage ist mit einem klaren JA zu beantworten: beides „Betriebe“, die sich mit Industrieproduktion beschäftigen. Wilfrid Fischer hat den beiden Standorten mit der Kamera einen Besuch abgestattet. (Fotos: Wilfried Fischer)
Das Heimathaus zeigt die „Industrie von Gestern“: Schnitzer und Drechsler — Vogerl, Körbe, Spielzeug aber auch Bekleidung wie der Wetterfleck – Produkte, die von den Bauern im Winter produziert und auch verkauft wurden, die Anfänge einer Industrie. Vogerlschnitzer Christian sitzt in der Stube vor den Kachelofen und zeigt sein Handwerk. Die Schnitzereien sind mittlerweile begehrte Sammlerstücke.
Fasziniert lauschen die Besucher, die zuvor in der Saline in Ebensee waren, den Ausführungen im Viechtauer Heimathaus.
Obmann Sepp Moser: „Das bestens erhaltene Haus zeigt die Lebens- und Arbeitswelt unserer Vorfahren, die das Schnitzen und Drechseln beherrschten.“ Industrieprodukte aus Neukirchen waren so begehrt, dass diese sogar ins Ausland exportiert wurden.
Musikalisch umrahmt wurde der laue Herbstabend mit Blick auf den leuchtenden Traunstein von Obmann Sepp Moser und „Fleck Sepp“ auf seiner steirischen Zug.
Ein paar Kilometer weiter, ein Traditionsbetrieb, der seit 1908 besteht und mit 134 Mitarbeitern, davon 10 Lehrlinge, etwa 15% des österreichischen Zementmarktes abdeckt.
Der Werksleiter Peter Fürhapter vom „Hatschek“ erklärt: „Wir sind regional ein wichtiger Arbeitgeber und übernehmen die Verantwortung über den Ausbildungsbetrieb im Werk. Wir bilden Lehrlinge in den Berufen Elektrobetriebstechniker, Maschinenbautechniker und Chemielaborant aus.“
Rohrdorfer zeichne sich durch sein hohes Bewusstsein in Sachen ökologischer und sozialer Verantwortung aus und strebe bei allen Entscheidungen den Einklang von Zielen und Werten an.
„Wir nehmen mit Begeisterung die Herausforderungen der Zukunft an! So sind Klimaneutrale und CO2 freie Produktion die Ziele, an denen wir im täglichen Handeln arbeiten.“ so Herr Fürhapter im Gespräch.
Auch hier fanden sich zahlreiche Besucher aus nah und fern ein, um das Werk zu besichtigen. Nach der Werksführung konnten sich die Gäste bei Bratwürstl und Getränken stärken und den Weisenbläsern aus Pinsdorf lauschen. (Quelle: Wilfried Fischer)