Zu einer Knallgasentwicklung kam es in einer Entsorgungsfirma in Pinsdorf-Wiesen, als am Mittwochmorgen zwei Mitarbeiter an einem entleerten Transportbehälter für gefährliche Abfälle Reinigungsarbeiten durchführten. Vermutlich hatte sich noch eine geringe Restmenge der mit Wasser heftig reagierenden Flüssigkeit befunden, die schließlich zu einer Wasserstoffbildung führte.
“Um etwa sieben Uhr erfolgte eine Knallgasexplosion mit einer meterhohen Stichflamme aus dem offenen Behälter. Durch die Druckwelle wurde ein Rolltor am anderen Ende der Halle aus der Verankerung gerissen und versetzte sogar die Fenster einer benachbarten, rund 200 m entfernten Firma in Schwingung.”, so ein Feuerwehrmann gegenüber salzi.at.
Der aufgrund der Druckwelle entstand geringer Sachschaden in der Höhe von über 500 Euro in der angrenzenden Werkshalle.
Mitarbeiter verletzt
Durch den Druck der Explosion und durch die entstandene Stichflamme wurde ein ca. 6 Meter entfernt stehender 40-jähriger Arbeiter verletzt. Glücklicherweise stand der Arbeiter zum Zeitpunkt der Explosion mit dem Rücken zum Druckbehälter. Dennoch erlitt er Verbrennungen zweiten Grades im Gesicht und an den Händen. Weitere Verletzungen konnten vom behandelnden Arzt vorerst nicht festgestellt werden. Die Arbeitskleidung war teilweise durch die Hitze oberflächlich geschmolzen. Der verletzte Arbeiter wurde stationär im LKH Gmunden aufgenommen. Der zweite Arbeiter war weit genug entfernt, als sich die Explosion ereignete, er blieb unverletzt.
Den Folgebrand des Behälters konnten die Mitarbeiter mit eigenen Mitteln löschen, so dass die alarmierte Feuerwehr Wiesen die Schadenstelle nur noch absperren und an der Ursachenermittlung mitarbeiten konnte. Die FF Wiesen war rund 1,5 Stunden mit 14 Mann und zwei Fahrzeugen im Einsatz. Die polizeilichen Ermittlungen übernahm die Polizeiinspektion Gmunden.
Nicht der erste Zwischenfall
In den letzten Jahren hat das Entsorgungsunternehmen immer wieder für Furore in der Bevölkerung gesorgt. 2010kam es bei der Entsorgungsfirma wiederholt zu Zwischenfällen mit Chemischen Gütern: Am 13. April kam es beim Umladen von Abfällen vermutlich zu einer chemischen Reaktion. Rund 20 Feuerwehrleute und mehrere Mitarbeiter mussten damals das Spital aufsuchen, sie klagten über Hustenkrämpfe, Juckreiz, Kopf- oder Halsschmerzen. Am 21. April riss dann ein Gabelstapler einen Behälter mit einem Harz auf, das eine geruchsintensive Substanz beinhaltete.
Vier Mitarbeiter einer benachbarten Baustofffirma kamen ins Krankenhaus. Im Juni brannte sogenannter Galvanik-Schlamm, ein Abfallprodukt aus der Stahlveredelung. Der entstandene Rauch war allerdings bedenkenlos.
Ich verfolge die Vorwagner misere schon seit Jahren. Es ist so das man der Firma rechtlich nichts nachweisen kann. Es gibt offene Verfahren aber das sind alles Verwaltungssachen ist auch noch offen. Branchenintern gesehen: Sorgsamer Umgang mit gefährlichen Abfällen sieht anders aus. Da zählt nicht Nachhaltigkeit sondern — womit bekomme ich am meisten Kohle ohne das ich eingesperrt werde. Übrigens nach den Vorkommnissen in 2010 wurde ja das Vorwagner Forum mit umfassenden Anrainerinformationen versprochen — siehe Homepage. Letzter und Einziger Bericht 2010 soviel wie die zu Ihren Wort stehen.
Heutiger Kommentar von Geschäftsführer Wartler. Unfälle gehören halt dazu das kann halt passieren. Wir haben unsere Brandschutzmassnahmen nach 2010 verbessert. Sorry — Einsicht sieht anders aus. (Suche google news interview 18.10.12)
Übrigens angesprochene Brandschutzpläne und andere Sicherheitsmassnahmen wurden nicht aufgrund von Freiwilligkeit getroffen sondern waren behördliche Zwangsmassnahmen die von der Firma rechtlich beeinsprucht und möglichst lange hinausgezögert wurden. Siehe auch offener Brief BGM. Selbes Verhalten kann man bei ADR Strafen beobachten. Ich bin schuldig dann Beweis mir das? Sorry aber im Umgang mit gefährlichen Abfällen ist rechtlich vieles nicht geregelt dafür ist Verantwortung und Menschlichkeit gefragt und nicht die Mentalität was rein geht geht rein.… fallt doch alle Tot um. Diese Leute sind der Grund warum für alles ein Gesetz geschrieben werden muss. Die Mitarbeiter von Vorwagner sind gut aber die Firmenleitung von denen zeichnet ein Bild eines menschlichen Abgrundes.
Gott sei Dank ist dieser Vorfall wieder glimpflich ausgegangen. Aber was wird sein, wenn wirklich etwas Ernsteres passiert. Dann koennen wir sagen, alle haben es gewusst (BH-Gmunden, Landesregierung.…). Bin schon gespannt, wer dann die Verantwortung uebernimmt.
Und irgendwann wird wieder auf Kosten der Steuerzahler der Boden entgiftet werden.
Logisch gesehen kann sich dieser Unfall so nicht ereignet haben. Wasserstoff steigt nach oben auf und wandert nicht über der Boden. Die UN 3399 hingegen beschreibt das die Dämpfe zündfähige Gemische in Bodennähe verursachen können. Es ist interessant wieviel in den Behälter drinnen war und ob diese Mixtur auf den Firmengelände umgefüllt wurde und wenn ja wohin? Diese Bude ist schließlich keine Tankreinigung sondern ein Entsorger. Das was drinn war zur Entsorgung gedacht daher welche Menge und was wollte man damit? Ich habe den Verdacht das die Ursache nicht das Reinigen sondern ein mögliches Umfüllen war. Im Hintergrund liegt auch ein Saugschlauch. Eine Berichterstattung über die genaueren Umstände wäre wünschenswert.