„SOS Theater!“, schlägt die gleichnamige oberösterreichische Lehrer-Initiative Alarm. Denn an zahlreichen Schulen kann das Freifach „Darstellendes Spiel“ wegen Einsparungen nicht mehr angeboten werden. Bei einem Aktionstag in Wien wollten Schüler und Lehrer aus dem Bezirk Gmunden auf die Bedeutung und Gefährdung des Faches aufmerksam machen. (wir berichteten)
Titanic-Dance Flsah Mob schlägt Wellen in Linz
Passanten auf der Linzer Promenade staunten nicht schlecht, als sie mind. 350 großteils junge Menschen vor dem Haupteingang des Landhauses mit bunten Regenschirmen bestückt tanzen sahen. Die Teilnehmerinnen und des Titanic-Dance Flashmobs waren großteils aus Oberösterreich aber auch aus anderen Bundesländern angereist, um ihrem Unmut über die ständigen Kürzungen im Schulbereich kreativ-tänzerisch Ausdruck zu verleihen. Besonders viele Schultheatergruppen waren mit ihren Lehrern gekommen, weil sie und auch andere künstlerische Fächer als erstes bei Einsparungen unter Druck geraten und an den Schulstandorten gestrichen werden.
Rudolf Neuböck, Lehrer am BORG Schloss Traunsee in Altmünster und Initiator der Lehrerinitiative SOS-Theater, meint dazu: „In immer mehr Schulen wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, Schultheatergruppen weiterzuführen oder neu zu gründen. Und das, obwohl es wissenschaftlich erwiesen ist und in vielen Politikerreden gerne angeführt wird, dass jedwede kreative Aktivität die schulischen und sozialen Kompetenzen stärkt und fördert.
Empört durch die Widersprüchlichkeit der verantwortlichen Personen besonders in OÖ und durch persönliche Betroffenheit, wollten hunderte Lehrer und Lehrerinnen und Schüler und Schülerinnen z.B. aus Gmunden und Steyr ihrem Ärger Luft machen. Sie taten das sympathisch und kreativ nach Motiven des Filmschlagers „Titanic“ und zur Musik der Beatles. Singend und tanzend gab es eine Meuterei auf der Promenade.
Besonderen Rückenwind bekam die Initiative durch eine Weisung des oö. LSRP Enzenhofer, die es den Lehrern untersagte, in Wien einen Aktionstag vor dem Unterrichtministerium zu veranstalten. Das Verbot traf auf großes Unverständnis und Widerstand und so wurde das Tänzchen über den drohenden Untergang dieser so wichtigen Bereiche kurzerhand nach Linz verlegt.
Zusätzlich bestätigt in ihrem Protest und in ihrer Forderung nach Transparenz bei der Vergabe der Werteinheiten wurden die Aktivisten dadurch, dass plötzlich in den letzten Tagen Kolleginnen und Kollegen in einigen oö. Schulen Werteinheiten für Darstellendes Spiel angeboten wurden.
Fotos: Reinhard Winkler
BRAVO!
hoff es hat gefruchtet