Vöcklabruck. Wie wichtig gerade in herausfordernden Zeiten Treffen und Netzwerke für Unternehmerinnen und Unternehmer sind, das zeigte sich beim traditionellen Wirtschaftsempfang der WKO Vöcklabruck. Der Einladung in die Brauerei Zipf waren rund 240 Firmeninhaber:innen aus dem Bezirk Vöcklabruck gefolgt. Markus Birnleitner, regionaler Verkaufsdirektor Brauunion Österreich, informierte persönlich bei den Brauereiführungen vor dem Wirtschaftsabend über die 166 Jahre alte Brauerei und die Geheimnisse des regionalen Bierbrauens.
„Gerade jetzt braucht es Möglichkeiten, bei denen Wirtschaftstreibende ins Gespräch kommen können. Viele Herausforderungen und Themen betreffen fast alle – da ist es umso wichtiger, sich untereinander auszutauschen und gemeinsam Ideen zu finden“, sagt WKO-Bezirksobmann Stephan Preishuber. „Natürlich wollen wir unseren Mitgliedern auch zeigen, wie wir sie unterstützen können und ihnen bei den täglichen Herausforderungen weiterhelfen können – dass wir in der WKO vor Ort täglich für sie da sind.“
So wurde der Abend auch genützt, gemeinsam mit „pro mente OÖ“, Caritas, Lebenshilfe und Assista sowie „Fokus Mensch“ Möglichkeiten der etwas anderen Mitarbeitersuche zu präsentieren. Live vor Ort in Zipf hat Daniel Bartl voller Begeisterung erzählt, wie er seit acht Jahren integrative Beschäftigung für Menschen mit Handicap in der Brauerei erlebt. Fünf Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten am Standort Zipf, die Erfahrungen der Brauerei sind äußerst positiv. „Gerade in zeiten des anhaltenden Personalmangels ist es auch unsere Aufgabe, den Betrieben Alternativen zu zeigen, wie sie zu neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommen. Darum unterstützen wir als Bezirksstelle Vöcklabruck auch die Kampagne „Integrative Beschäftigung“ sehr stark und haben nun gemeinsam einen Folder für die Betriebe aufgelegt“, sagt Preishuber.
Wichtig für die Wirtschaftskammer war der Abend in Zipf auch, um die Betriebe zu informieren, was gerade jetzt so wichtig ist, damit die Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren. „ So haben sich zum Beispiel die Lohnstückkosten in Österreich vom Faktor 100 im Jahr 2014 auf heute Faktor 125 erhöht – das ist ein Viertel mehr, was jedes einzelne Produkt im Durchschnitt in der Fertigung mehr kostet. Da sind wir Spitzenreite, abgeschlagen auch von Deutschland, Schweden oder Italien“, berichtete Stephan Preishuber. „Wir müssen die Betriebe von Steuern und Bürokratie entlasten und neue Rahmenbedingungen für einen fairen internationalen Wettbewerb schaffen“, erklärte WKO-Bezirksstellenleiter Josef Renner beim Wirtschaftsabend.