Inspirationen für die Kulturexpo 2027, die sich unter anderem den Pfahlbauten am Mondsee und Attersee widmet, holten sich der Verein „Pfahlbau am Attersee“ und das Kuratorium Pfahlbauten am vergangenen Wochenende in Slowenien.
SEEWALCHEN, LJUBLJANA. Zwei Tage lang, am 19. und 20. Oktober 2024, reiste eine rund 40-köpfige Gruppe nach Slowenien, um sich über Forschung und Vermittlung der dortigen Pfahlbaufunde zu informieren. Mit dabei waren Mitglieder des Vereines „Pfahlbau am Attersee“ rund um Obmann Alfons Egger sowie das gesamte Team des Kuratoriums Pfahlbauten, das den österreichischen Teil des UNESCO-Welterbes „prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen“ betreut.
Holzrad aus der Ötzi-Zeit
In der Hauptstadt Ljubljana besuchte die Gruppe das Stadt- und das Nationalmuseum mit zahlreichen Originalfunden aus der Steinzeit, darunter das möglicherweise älteste Holzrad der Welt. Dieses wurde in einer Pfahlbausiedlung im Laibacher Moor entdeckt und ist seit 2018 im Stadtmuseum ausgestellt. Wie das Rad vor 5.200 Jahren gebaut und verwendet wurde, erklärte der Experimentalarchäologe Wolfgang Lobisser den interessierten Teilnehmern.
„Morostig“ verbindet Natur und Kultur
Ideen für die Vermittlung lieferte das im Vorjahr eröffnete Interpretationszentrum „Morostig“ in der nahe gelegenen Gemeinde Ig im Laibacher Moor. Hier erhalten Besucher umfassende Informationen zur archäologischen Forschung sowie zum „Natura 2000“-Schutzgebiet. Dadurch wird auch begreifbar, welche Bedeutung der Naturschutz für den Erhalt der UNESCO-Weltkulturerbestätten hat. Ein Lehrpfad durch das Moor führt vom Museum zu einer Rekonstruktion mehrerer Pfahlbauhäuser, die Einblicke in das prähistorische Leben bieten. Einzigartig ist hier das Vermittlungskonzept: Für Individualbesucher gibt es nur Kombitickets, mit denen sie drei Monate lang das Interpretationszentrum besuchen und einmal an einer Führung im Pfahlbaudorf teilnehmen können.