Gleich zu Beginn wurde dem zahlreich erschienenen Publikum im Kongress- und Theaterhaus die Einzigartigkeit dieses Abends bewusst gemacht, denn Hannes Holzbauers 3. Kabarettprogramm war „Generalprobe, Premiere und letzte Vorstellung auf einmal“. 5 Jahre nach dem Vorgängerprogramm Magister 2.0 lies der leidenschaftliche Naturwissenschaftler wieder tief in die Seele eines Unterrichtenden blicken und brachte viel Amüsantes aus dem schulischen Alltag, interessante Erkenntnisse vom Elternsprechtag mit eingeschlossen.
Man muss dabei auch gut zuhören, denn Holzbauers Humor ist oft doppelbödig und tiefgründig, manches sickert erst nach und nach ins Bewusstsein des Zuhörers – vom Künstler freilich so beabsichtigt und wohl geplant. In seinem Bogen „vom Urknall bis übermorgen“ kommen der Rettungskoffer der Lehrergewerkschaft, in den er selbst noch einen Störsender zum Deaktivieren der Schülerhandys eingepackt hat, ebenso vor, wie ein „Anti Fahnen Zuckerl“ für den Tag danach. Eltern auf Selbstfindungstrip lassen den Ischler wissen, dass es nach dem Liachtbratlmontag neuerdings auch einen „Tofulaibchendienstag“ gibt.
Es gehört zu Hannes Holzbauers Credo, keine Politikerwitze zu machen, daher erklärt er nur in einem Nebensatz für anwesende Nicht-Ischler, dass man bei uns unter dem „Narrenwecken“ keine Gemeinderatssitzung versteht. In den zwei Mal 50 Minuten („Das bin ich so gewohnt“) nimmt er sein Publikum als City Guide mit zu Ischler Bausünden („Diese Tour hat Stunden gedauert“), zu Glücks- und Unglücksplätzen unserer Stadt („Wir haben zwei stationäre und einen mobilen Unglücksplatz“) und macht sich Sorgen, dass stadtbekannte Süßspeisen eines Tages nur mehr in „Carpaccio-Stärke“ verkauft werden könnten. Heute als erfolgreicher Marathon- und Bergläufer bekannt, lässt uns Hannes Holzbauer auch tief in die Traumata seines einstigen Turnunterrichtes blicken („Wozu braucht man den Bocksprung?“), was dem Publikum viele spontane Lachsalven entlockt.
Der Künstler hatte beschlossen, den Reinerlös dieses Abends dem Lions Club für eine lokale Hilfsaktion zur Verfügung zu stellen, wofür ihm Präsident Andreas Wieder ganz herzlich dankte.