Am Samstag, den 25. Januar 2025, fand die große Winterübung der Bergrettung Ebensee am Feuerkogel statt. In einem herausfordernden Übungsszenario übten die Einsatzkräfte den Ernstfall: ein Lawinenabgang mit sechs verschütteten Personen auf der Nordostseite der Hochschneid. Die Mannschaft der Ortsstelle Ebensee trainierte gemeinsam mit der Feuerwehr Roith sowie 11 Teams der Hundestaffel der Bergrettung Oberösterreich. Zum Einsatz kam dabei auch die Drohnenstaffel der Bergrettung und der Feuerwehr wodurch moderne Technologien und bewährte Rettungstechniken kombiniert werden konnten.
Schnelle Reaktion und moderne Technik
Die Übung nahm ihren Anfang mit einer Meldung eines unabhängigen Beobachters, der den Lawinenabgang registrierte. Sofort machten sich 18 Mitglieder der Ortsstelle Ebensee sowie Kameradinnen und Kameraden der Hundestaffel in drei Gruppen auf den Weg zum Einsatzort. Bereits im Vorfeld konnte der Lawinenkegel durch den Einsatz der Drohne erkundet werden, was wertvolle Informationen lieferte und so wichtige Zeit sparte.
Der Stoßtrupp erreichte als erstes den Lawinenkegel und startete unmittelbar mit der Suche nach den Verschütteten. Mithilfe der erfahrenen Rettungshunde und mittels LVS-Suche konnten die Opfer rasch lokalisiert werden. Besonders herausfordernd war jedoch die Suche nach dem Opfer, welches kein LVS-Gerät trug. Hier kam eine Sondierungskette zum Einsatz, wodurch die verschüttete Person erfolgreich lokalisiert werden konnte.
„Solche komplexen Übungsszenarien sind zwar sehr aufwendig in der Vorbereitung, aber enorm wichtig für die Aus- und Weiterbildung unserer Mannschaft“, erklärt Monika Öhlinger, Einsatzleiterin und stellvertretende Ortsstellenleiterin der Bergrettung Ebensee. Durch die Nutzung moderner Drohnentechnologie und einem Repeater für die Funkkommunikation konnten präzise Informationen vom Unglücksort an die Einsatzleitung in der Bergrettungshütte weitergegeben werden. Dadurch war es möglich die Rettungskräfte gezielt zu koordinieren.
Intensive Vorbereitungen und anspruchsvolle Aufgaben
Der Lawinenkegel, der als Übungsareal diente, war am Vortag durch die Mitglieder der Bergrettung Ebensee in mühevoller Schaufelarbeit vorbereitet worden. Die Übungen umfassten neben der Suche und Rettung auch die medizinische Versorgung der Lawinenopfer sowie deren Abtransport. Unter der Anleitung eines Arztes wurde die fachgerechte Versorgung und der Transport eines Opfers simuliert. Der Abtransport endete bei der Bergrettungshütte, wo die Übungsteilnehmer dann auch noch eine spannende Demonstration der neuen Drohne erleben konnten.
Drohnen- und Hundestaffelübungen: Ein intensives Trainingswochenende
Bereits vor der großen Übung hatten die Mitglieder der Hundestaffel der Bergrettung Oberösterreich intensive Trainingseinheiten absolviert. Vom 23. bis zum 26. Januar 2025 trainierten insgesamt 11 Hundeführer mit 6 Einsatzhunden und 5 Junghunden unter verschiedensten Bedingungen, um bestens auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.
Parallel dazu traf sich auch die Drohneneinheit der Bergrettung Ebensee mit der freiwilligen Feuerwehr Roith, um das neue gemeinsame Fluggerät zu testen. Die intensiven Übungen, darunter ein Flug bei Nacht mit Wind und Schnee, brachten den Teilnehmern wichtige Erkenntnisse, welche dann am Samstag mit in die Probe für den Notfall einflossen. Michael Hahn von der Bergrettung Ebensee berichtete begeistert: „Der erste Tag war bereits sehr intensiv und lehrreich. Besonders die Übungen im Dauerbetrieb und bei schwierigen Bedingungen haben uns auf zukünftige Einsätze hervorragend vorbereitet.“
Fazit: Ein voller Erfolg
Die Winterübung 2025 der Bergrettung Ebensee war ein voller Erfolg. Sie zeigte eindrucksvoll, wie moderne Technologien wie Drohnen und LVS-Geräte sowie die jahrzehntelange Erfahrung der Rettungsteams Hand in Hand gehen können, um in Notfällen schnell und effektiv zu handeln. Das Team konnte nicht nur wertvolle Erfahrungen sammeln, sondern auch die Zusammenarbeit unter den verschiedenen Einheiten weiter festigen – ein unverzichtbarer Bestandteil des Erfolgs im Ernstfall.