Das Lebensministerium vergab den Innovationspreis für Chancengleichheit im Rahmen des Programms für Ländliche Entwicklung 2007 – 2013. Oberösterreich war dabei besonders erfolgreich. “3 Projekte aus oberösterreichischen Leaderregionen als Preisträger und ein Anerkennungspreis drücken die Innovationskraft und den Stellenwert des ländlichen Raumes und seiner Weiterentwicklung aus”, gratuliert Oberösterreichs Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Um Projekte aus dem ländlichen Entwicklungsprogramm LE07-13 sichtbar zu machen und die Menschen dahinter zu würdigen, findet jedes Jahr ein Wettbewerb zu einem für ländliche Regionen wichtigen Thema statt. Der Innovationspreis 2012 für Chancengleichheit richtet sich an alle Personen und Organisationen, die an der ländlichen Entwicklung in Österreich mitwirken.
Eine Fachjury hat in den drei Kategorien „Jugend“, „Frauen“ und „Weitere Chancengleichheitsprojekte“ die Gewinnerinnen und Gewinner ermittelt. „Die oberösterreichischen Kandidatinnen und Kandidaten haben hier herausragende Projekte eingereicht. Immerhin wurden drei von neun Preisen sowie ein Anerkennungspreis an unser Bundesland vergeben. Die heimischen Preisträgerinnen und Preisträger haben sich bei 50 eingereichten Projekten durchgesetzt“, so Agrar-Landesrat Hiegelsberger.
Die Preise wurden am 8. November im Rahmen der Jahreskonferenz von „Netzwerk Land“ in Schloss Seggau / Steiermark vergeben. Das „Netzwerk Land“ ist eine Plattform wichtiger Akteurinnen und Akteure im ländlichen Raum aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Regionalentwicklung. „Die gesellschaftliche Vielfalt ist eines der zentralen Themen der ländlichen Entwicklung. Verschiedene Gruppen benötigen hier besondere Aufmerksamkeit, wie beispielsweise Jugendliche, Frauen, Migranten oder Menschen mit Behinderung“, betont der Agrar-Landesrat weiter.
„Gerade der ländliche Raum hat in Österreich eine überdurchschnittlich große Bedeutung. Rund 78 % der österreichischen Bevölkerung leben in Regionen, die man im weitesten Sinne als ländlich bezeichnen kann. Aber nicht nur aufgrund der Flächenausdehnung, sondern auch bezüglich seiner Funktion als Siedlungs‑, Wirtschafts- und Erholungsraum ist der ländliche Raum für Österreich enorm wichtig.“, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Die Oö. Preisträger sind in der Kategorie WEITERE CHANCENGLEICHHEITSPROJEKTE:
1. Platz: RIKK – regional.interkulturell.kompetent — ARGE RIKK
Leaderregionen Vöckla Ager und Traunsteinregion, Verein für Regionalentwicklung in den Bezirken und Regionalkaritas Vöcklabruck und Gmunden.
Projektbeschreibung
Immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Organisationen aller Art haben in ihrer Arbeit mit kultureller Vielfalt zu tun und wollen damit auch kompetent umgehen. Der Großteil der Dienstleistungsberufe erfordert heute interkulturelle Kompetenz. Auch im Privaten ist es wichtig, mit Menschen unterschiedlicher Kulturkreise angemessen und wertschätzend umzugehen.
- RIKK setzt sich zum Ziel, einen Beitrag zur Entwicklung der notwendigen sozialen, interkulturellen Fähigkeiten in der Region zu leisten.
- Möglichkeiten des regionalen Lernens, des Wissensaustausches und der Wissensvermittlung sollen eröffnet werden.
Maßnahmen - Konkrete Bildungsangebote zum Thema interkulturelle Kompetenz sollen geschaffen werden.
- Aufbau einer elektronischen Plattform, wo man umfassende Informationen rund um die Thematik der interkulturellen Kompetenz vorfinden wird.
- Diese Plattform soll überdies eine gewisse Hilfestellung für Personen sein, die konkrete Erfahrungen anderer für sich nutzen möchten. (z.B. Eine Lehrerin, die ein konkretes Problem im interkulturellen Bereich in ihrer Klasse hat, kann auf der Plattform nachsehen, ob es Hinweise, Erfahrungen, Kontaktpersonen etc. zum Thema gibt, die ihr weiterhelfen bzw. Ideengeber für Lösungen sein können.)
Projekterfolg
Erste Schwerpunktsetzungen zum gemeinsamen Lernen und Austausch erfolgten bereits durch die sogenannten Kompetenzteams (derzeit zu den Themen Kindergarten, Schule, Jugend) und mit Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner in eigenen Projekten (z.B. Wirtschaftsbetriebe).
- In einem ersten Schritt entstand in der Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Maximilianhaus in Attnang-Puchheim ein neuer Schwerpunkt, wo Vorträge und Seminare zusammengestellt wurden, um ins Thema interkulturelle Kompetenz einzusteigen. Weitere Bildungsangebote zum Thema werden geschaffen.
- Mithilfe des Projektes RIKK werden vorhandene interkulturelle Kompetenzen in der Region gefördert, vernetzt und weiterentwickelt. So wird auch das gesellschaftliche Miteinander gestärkt.