Seit September 2011 wird der Bahnhof Attnang-Puchheim komplett umgebaut. Nachdem im Herbst 2011 mit der Herstellung von Spurwänden, dem Einbau einer Hilfsbrücke sowie Kabel-und Oberbauarbeiten die notwendigen Vorarbeiten durchgeführt wurden, konnte heuer im Frühjahr ein früher Baustart gewährleistet werden. Nach dem Umbau wird Attnang-Puchheim als drittgrößter Bahnhof Oberösterreich über eine moderne sowie barrierefreie Bahnhofsanlage samt Busterminal verfügen. Dafür werden rund 54 Millionen Euro investiert.
„Der Komplettumbau des Bahnhofs Attnang-Puchheim war auch längst überfällig. Nach dem Abriss des alten Gebäudes im Jahr 2010 sind fast zwei Jahre vergangen, in denen die Bahnkunden und PendlerInnenkeinen Baufortschritt gesehen haben, stattdessen sich täglich durch eine große Baustelle zurechtfinden mussten.
Es ist zwar ganz klar, dass es im Zuge der Umbaumaßnahmen zu unvermeidbaren Unannehmlichkeiten bzw. kurzfristigen Behinderungen für die PendlerInnen kommt — es war dennoch schon allerhöchste Zeit, dass hier endlich die Arbeiten begonnen haben“, so der Grüne Klubobmann und regionale Abgeordnete der Grünen für das Hausruckviertel, Gottfried Hirz.
Mit dem heuer gestarteten Komplettumbau wird der Bahnhof Attnang-Puchheim endlich den Ansprüchen einer modernen Bahn und seiner Bedeutung als Bahnknotenpunkt gerecht. „Ein Schritt den die Grünen seit Jahren vehement eingefordert haben. Denn der Bahnhof Attnang-Puchheim ist ein Fixpunkt für den regionalen Nahverkehr und unverzichtbar für tausende PendlerInnen aus dem Süden des Bundeslandes“, verweist Hirz auf den Stellenwert des Bahnhofs mit täglich rund 8000 Fahrgästen.
Neues Phänomen am Bahnhofsgelände Attnang-Puchheim – Akute Parkplatz-Not ist für PendlerInnen untragbar!
Neben dem unvermeidbaren Umbau des Bahnhofs macht in den letzten Monaten aber ein ganz neues „Phänomen“ den PendlerInnen bereits die tägliche Anreise zum Bahnhof schwer zu schaffen: „Obwohl Attnang-Puchheim mit über 400 Stellplätzen eine der größten Park-and-Ride-Anlagen in Oberösterreich aufweist, beschweren sich viele PendlerInnen, dass am Bahnhofsgelände kaum mehr freie Parkplätze zu finden sind. Sie stehen vor heillos überfüllten Parkplätzen, zudem parken viele Autos regelrecht kreuz und quer“ berichtet Hirz von zahlreichen Gesprächen mit verärgerten PendlerInnen.
Überfüllter Parkplatz beim Bahnhof Attnang Puchheim
Ab 07:30 Vormittag sind beim Bahnhof keine freien Parkplätze mehr zu finden, die Park & Ride Anlagen sind von den PendlerInnen bereits völlig ausgelastet, und in weiterer Folge sind dann Straßen wie die Salzburger Straße völlig zugeparkt. Dadurch können große Fahrzeuge wie Busse oft nicht mehr ohne Probleme aneinander vorbeifahren, was die Verkehrssicherheit in Attnang Puchheim erheblich verschlechtert.
Untragbare Parkplatz-Situation nicht länger hinnehmbar
„Dieser Umstand kann natürlich nicht mehr länger hingenommen werden“, versteht Hirz den Unmut der PendlerInnen und AnrainerInnen. Es kann nicht sein, dass die Menschen im Bezirk Vöcklabruck, die das Angebot der Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und auf Zugverbindungen umsteigen dann vor überfüllten Parkplätzen stehen, und auf der Suche nach einem Stellplatz womöglich auch noch ihren Zug verpassen“.
Nachdem der Bahnhof Attnang auch wichtiger Knotenpunkt der Westbahnstrecke ist bzw. einige Züge von Linz nur bis Attnang fahren, werden die Parkplätze von BewohnerInnen aus dem Bezirk auch zu anderen Tageszeiten dringend benötigt: „Nicht nur die PendlerInnen in der Früh können keine Parkplätze finden, sondern auch Personen, die zu späterer Zeit das Angebot des Attnanger Bahnhofes nutzen wollen“, so Claudia Hauschildt-Buschberger, Bezirkssprecher-Stellvertreterin der Grünen für den Bezirk Vöcklabruck. „Das gilt beispielsweise für StudentInnen, Menschen, die berufliche Termine zu späteren Tageszeiten haben oder all jene, die Freizeit- und Einkaufsangebote in Wels, Linz oder Salzburg nutzen wollen“.
Da sich aber die Anreise zum Attnanger Bahnhof aus „entlegeneren Teilen“ des Bezirkes wie Seewalchen, Ampflwang oderWolfsegg mit Öffis mitunter schwierig bzw. unmöglich gestaltet, müssen viele Individual-BahnkundInnen mit dem Auto zum Bahnhof fahren.„Ist dann aber keine Parkmöglichkeit mehr vorhanden, entscheiden sichviele möglicherweise dann doch für die Weiterfahrt mit dem Auto“, so die Bezirkssprecher-Stellvertreterin.
Grüne fordern rasche Lösung
Hirz vermutet, dass sich durch die Umbauarbeiten des Bahnhofs die Parkplatzsituation zugespitzt hat: „Oft sind bis zu 140 ArbeiterInnen am Umbau des Bahnhofs vor Ort- auch sie müssen natürlich ihre privaten Fahrzeuge irgendwo abstellen – so ist dieses plötzliche Mehr an benötigter Parkfläche und das damit verbundene Parkplatzproblem auch erklärbar“, so Hirz. „Das Baustellenmanagement hat dieses Mehr an benötigtem Parkraum offensichtlich zu wenig berücksichtigt.Die derzeitige Schneelage bzw. die Winterverhältnisse verstärken das Parkplatz-Problem für die PendlerInnen nochmals, es muss daher noch im Winter rasch nach einer Lösung gesucht werden“.
Zwar werden die Parkplätze im Zuge des Bahnhof-Umbaus ausgebaut, die Bauarbeiten werden aber nicht vor dem Jahr 2014 abgeschlossen sein. „Im Interesse der Pendler müssen wir uns jetzt um eine Lösung bemühen, und dürfen nicht einfach das Ende der Bauarbeiten abwarten. Der Unmut der PendlerInnen ist absolut verständlich — hier muss jetzt etwas passieren“, fordert Hirz.
Hirz verweist in diesem Zusammenhang auf freie Flächen der ÖBB im Bahnhofsareal: „Es gibt abgeschlossene Flächen, die derzeit wenig benutzt werden. Diese könnten zumindest für den Zeitraum des Bahnhof-Umbaus für die BauarbeiterInnen geöffnet werden. Schon jetzt werden diese auch für das Abstellen von diversen Baumaschinen genutzt“, so Hirz.
Unbenutzte Fläche am Bahnhofsgelände Attnang-Puchheim
„In den nächsten Tagen werde ich mich daher mit den ÖBB in Verbindung setzen. Das Baustellenmanagement der ÖBB könnte für die PendlerInnen eine deutliche Entspannung der Situation herbeizuführen, wenn ungenutzte Flächen zeitlich befristet bzw. in Stoßzeiten in Parkraum umgewandelt werden könnten. Zudem könnten die BauarbeiterInnen auch ÖBB-MitarbeiterInnen-Parkplätze nutzen“. Um die Sicherheit zu gewährleisten, soll aber ein sicherer provisorischer Zugang für die ArbeiterInnen zur Baustelle gegeben sein“.
„Jede Aktivität, die zu einer Verbesserung der Ist-Situation beiträgt, ist hilfreich. Denn klar ist: Eine Lösung der Parkplatz-Not kann im Interesse der VöcklabruckerPendlerInnen, AnrainerInnen und der Verkehrssicherheit nicht länger aufgeschoben werden“, so Hirz.