Die große Investition der Wirtschaftskammer Oberösterreich in Wirtschaft und Bildung aus dem Jahr 2002 hat sich bewährt. Das neue Wirtschaftskammergebäude in Gmunden an der Salzkammergut Bundesstraße hat sich zu einem Kommunikationszentrum für die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft im Bezirk Gmunden entwickelt.
Täglich bewegen sich in dem Haus durchschnittlich 350 Personen, die entweder Rat und Hilfe für ihr Unternehmen suchen, sich im Rahmen von Seminaren und Kursen weiterbilden oder einfach Vorträge aus den verschiedensten Bereichen besuchen. Gerne wird die Wirtschaftskammer auch für betriebsinterne Workshops, für Team-Meetings und Versammlungen von Unternehmenskooperationen (Wirtschaftsinitiative Gmunden, Tourismusverbände,…) genutzt.
Nicht nur Wirtschaftsbetriebe oder wirtschaftsnahe Vereinigungen, sondern auch gesellschaftliche Vereine wie Rotary, Lions und Soroptimisten sowie Schulen, Lehrerarbeitskreise und Gemeinden sind gern gesehene Gäste in der WKO Gmun-den, stellt Präsident Dr. Rudolf Trauner erfreut fest.
Effiziente Wirtschaftsvertretung im Salzkammergut seit 1946
Bereits 1946 wurde eine Bezirksstelle der damaligen Handelskammer in Gmunden gegründet. 1974 wurde das Bezirksstellengebäude in der Georgstraße eröffnet, das aufgrund der großen Weiterbildungsnachfrage in den 90er Jahren aus allen Nähten platzte. In der Vollversammlung der Wirtschaftskammer Oberösterreich vom 15. 5. 2000 wurde schließlich dem Ausbau der alten Bezirksstelle ein Neubau vorgezogen. Die Eröffnung erfolgte im Oktober 2002.
Mit dieser Entscheidung unterstrich die Wirtschaftskammer Oberösterreich ihr Bekenntnis zur Regionalität. Ein starkes Bezirksstellennetz ist Grundlage für effiziente Serviceleistungen für die Unternehmer vor Ort und für ein dezentrales Weiterbildungsangebot in einem modernen Umfeld. Für eine schlagkräftige Interessensvertretung ist die Nähe zur Wirtschaft und zu den Betrieben ausschlaggebend, erklärt Präsident Trauner.
Bezirksstellenobmann Gottfried Schrabacher
Was macht den Erfolg der WKO Gmunden aus?
Entscheidend für den Erfolg ist das aktive und freundliche Zugehen auf die Unternehmer durch die Mitarbeiter und Funktionäre der Bezirksstelle. Beratungsleistungen in verschiedensten Formaten (Betriebsgründungsberatung, Gründer-Workshops, Übergabeberatung, individuelle Sozialversicherungs- und Arbeitsrechtssprechtage, etc.) sind beliebte Angebote der WKO Gmunden. Ein informatives und interessantes, nicht immer in Normen gepresstes Veranstaltungsprogramm (Workshop Guerilla-Marketing), lockt Besucher aus allen Unternehmerkreisen und Bevölkerungsschichten in das Gebäude an der Flieger-schulkreuzung. Kooperationen mit Betriebsberatern, Wirtschafts- und Steuerberatern sowie Rechtsanwälten machen es möglich, über neueste Entwicklungen, Erkenntnisse und gesetzliche Veränderungen zu informieren.
Offenes Zugehen auf Unternehmer heißt auch manchmal, den Grundstein für Unternehmenskooperationen zu legen oder Initiativen für die Zusammenarbeit von Betrieben zu fördern. Beispielhaft anzuführen sind hier die Traunseewirte, die Open host’s — Junge Gastgeber im Salzkammergut, COOP 6 oder die Hausmeister sowie die Vereinigung der Traunsee-Hüttenwirte. Kooperationen sind vielfach Voraussetzung für das Lukrieren von Fördergeldern und das ist eine klare Aufgabenstellung für die regionale Wirtschaftskammer.
Eine weitere Voraussetzung für ein erfolgreiches Arbeiten ist ein gutes Klima mit den regionalen Sozialpartnern. Die WKO Gmunden arbeitet eng mit der Arbeiterkammer, dem Arbeitsmarktservice, der Bezirksbauernkammer, der Bezirkshauptmannschaft und dem Gewerkschaftsbund zusammen. Die gemeinsame Auszeichnung von Betrieben, die benachteiligten Jugendlichen eine Chance geben (SALIERA), ist gelebte Sozialpartnerschaft. Auf diese positive und faire Begegnung sind wir sehr stolz, betont Bezirksstellenobmann Gottfried Schrabacher.
Direktor-Stellvertreter Dr. Walter Bremberger MBA
Regionalentwicklung als Auftrag der WKO-Bezirksstellen
Die regionale Wirtschaftsentwicklung zählt zu den wesentli-chen Aufgabenbereichen der WKO-Bezirksstellen. Zu den Kern¬zielen der Regionalentwicklung zählen:
- Lehrlingsinitiativen und Fachkräfteausbildung
- Nahversorgung
- Verkehrstechnische Erschließung (in unterschiedlicher Ausprägung)
- Schaffung von Gewerbegebieten und Betriebsansiedlungen
- Energieeffizienz (Leaderprogramm-Förderung)
- Wirtschaftsfördermaßnahmen bei den Landesausstellungen
- Kooperationen, Regionale Marken
Die Wirtschaftskammer Gmunden war z.B. beim Aufbau der Technologiezentren, der Regionalentwicklungsvereine und des Leadervereins Traunsteinregion federführend. Über diese Organisationen werden heute viele Betriebe gefördert und es wird Unterstützung geboten. In jüngster Vergangenheit konnte die WKO Gmunden auch entscheidend bei der Gründung des mehrgemeindigen Tourismusverbandes Almtal an vorderster Front mitarbeiten und damit die Weichen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Almtals stellen.
Boomendes WIFI
Die WKO Gmunden ist nicht nur erste Anlaufstelle für Wirt-schaftstreibende, sondern auch wichtiger Nahversorger im Bildungsbereich. Der attraktive Standort des WIFI Gmunden sowie die modernst ausgestatteten Seminarräume waren ausschlaggebend für ein heute sehr breitgefächertes Weiterbildungsangebot im WIFI Gmunden.
Wie die Entwicklung der Besucherzahlen zeigt, wird das Programm von den Kunden sehr gerne angenommen. 2002 besuchten 2380 Teilnehmer insgesamt 203 Kurse im WIFI Gmunden. Heute nehmen 4060 Teilnehmer in 451 verschiedenen Kursen das Weiterbildungsangebot in der WKO Gmunden an. Das Bildungsangebot hat sich stark verändert. Neben dem Trend zu Einzel- und Kleingruppentrainings besuchen heute viele Bildungsinteressenten die Vorbereitungskurse auf die Berufsreifeprüfung. In größerem Umfang werden längere Ausbildungen, wie z.B. die Werkmeisterschulen für Maschinenbau und Mechatronik, Projektmanagementlehrgänge, Bilanzbuchhalterprüfung etc. angeboten.
Es gelang außerdem, die Salzkammergut-Tourismus-Akademie aufzubauen, die im letzten Jahr schon über 500 Besucher verzeichnen konnte. Nicht zuletzt ist der Erfolg des WIFI auf die gute Zusammenarbeit mit dem AMS Gmunden zurückzuführen. Bei den Ausbildungsangeboten für Arbeitslose sind in Gmunden die kürzesten Vermittlungsquoten österreichweit festzustellen, so Direktor-Stellvertreter Dr. Walter Bremberger.
Bezirksstellenleiter Robert Oberfrank
Der Bezirk Gmunden — eine dynamische Region in Oberösterreich
Der Bezirk Gmunden, als eine der dynamischsten Regionen in Oberösterreich, hat sich auch in den letzten 10 Jahren sehr gut entwickelt. Die Anzahl der Kammermitglieder stieg von 2002 bis 2012 von 5247 auf 6758 (+ 28 Prozent).
Beschäftigte im Bezirk Gmunden nach Größenklassen |
||||||||||
Mit-arbeiter |
1–4 |
5–9 |
10–19 |
20–49 |
50–99 |
100–249 |
250–499 |
500–999 |
Gesamt |
|
2002 |
2513 |
2413 |
3212 |
3763 |
3429 |
4303 |
2649 |
2392 |
24.674 |
|
2012 |
2533 |
2451 |
2945 |
4129 |
3298 |
4462 |
3027 |
3169 |
26.014 |
|
Unternehmen im Bezirk Gmunden nach Größenklassen |
|||||||||
Mit-arbeiter |
1–4 |
5–9 |
10–19 |
20–49 |
50–99 |
100–249 |
250–499 |
500–999 |
Gesamt |
2002 |
1278 |
370 |
245 |
124 |
50 |
29 |
8 |
4 |
2108 |
2012 |
1240 |
371 |
214 |
139 |
45 |
32 |
8 |
5 |
2054 |
Der Norden des Bezirkes Gmunden mit den Orten Vorchdorf, Laakirchen und Gmunden ist vor allem industriell geprägt. Insbesondere fallen die Papierfabriken Steyrermühl und Laakirchen als auch die Autozulieferbetriebe wie MIBA, ACR-Automotive und deren Zulieferbetriebe auf. Weitere beschäf-tigungsintensive Betriebe im Norden sind der Asamer-Konzern und die Baufirma Wolf.
Zusammenschluss der Almtalregion
Der Süden des Bezirkes kann bis auf einige mittlere Industrie- und Gewerbebetriebe (Artweger GmbH & Co KG, Hoffmann Elektro Kohle AG, Salinen Austria AG, SGL Carbon GmbH & Co) kaum Produktionsbetriebe aufweisen. Er ist vorwiegend vom Tourismus geprägt, wobei viele der regionalen Handwerksbetriebe die Hauptaufträge aus der Tourismusbranche generieren. Weiters sind in den südlichen Orten noch etliche kleinere Betriebe angesiedelt, die die regionalen Bedürfnisse abdecken. Erfreulich ist der bezirksüberschreitende Zusammenschluss der Almtalregion, der nicht nur die Tourismuswirtschaft, sondern auch das Gewerbe und die Gemeinden betrifft.
Die positive Entwicklung im Bezirk Gmunden ist vor allem den Leistungen und der Einsatzkraft der einzelnen Unternehmer zu verdanken. Sie schaffen Arbeitsplätze, bilden Lehrlinge aus und sorgen gemeinsam mit ihren Arbeitnehmern für unseren Wohlstand. So gab es auch in den letzten Jahren sehr erfolgreiche Betriebsgründungen und ‑weiterentwicklungen.
Beispielsgebend dafür sind die Firmen TRAPA Böden in Traunkirchen, INNOTECH in Ohlsdorf, Moden-Stögmüller in Gmunden, ABZ Zierler in Bad Ischl, Gröller (Landhotel Das Traunsee) in Traunkirchen, Automobile Mairhuber in Laakirchen, Hotel Goldener Ochs in Bad Ischl, MIBA in Laakirchen und viele mehr anzuführen.
Insgesamt haben in den letzten 10 Jahren im Bezirk Gmunden 3670 Personen den Weg in die Selbständigkeit gewagt. Dabei hat das Gründerservice der WKO Gmunden seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 2004 mehr als 6000 Gründerberatungen durchgeführt.
Arbeit, die sich lohnt
„Die Arbeit für die Unternehmer der Region und für die Ent-wicklung unseres Lebensraumes ist überaus spannend, herausfordernd und manchmal auch mühsam, um vernünftige Kompromisse zu erzielen. Aber es lohnt sich, wenn damit Menschen in der Bewältigung ihrer Aufgaben, bei der Berufswahl oder in der Weiterbildung, geholfen werden kann“, ist Bezirksstellenleiter Robert Oberfrank überzeugt und mit seinem gesamten Team entsprechend motiviert, Arbeit zu leisten, die sich lohnt.