Die Bewohner des Ortsteiles Haiden in Bad Ischl sind besorgt. Das Trinkwasser ist verunreinigt und sollte abgekocht werden. Bei einer durch eine Privatperson in Auftrag gegebene Wasseruntersuchung bei einem Labor in Meggenhofen fand man coliforme Keime und Enterokokken im Leitungswasser. Rund 150 Haushalte, die nicht an das öffentliche Wassernetz angeschlossen und von einer eigenen Quelle gespeist werden, seien von der Verunreinigung betroffen.
“Bei jedem Starkregen oder Tauwetter fließt grünlich-trübes Wasser aus der Leitung!”, erzählt ein Anwohner im salzi-Gespräch und meint weiter: “Die Quelle selbst ist sauber. Laut Gutachten dürfte der Hochbehälter verunreinigt sein. Wir haben das Vertrauen in die Wassergenossenschaft verloren, denn seit Jahren wusste man von der bakteriellen Verunreinigung. Gemacht wurde seither nichts. Auch gewarnt wurden wir nicht.”
Gutachten in Auftrag gegeben
Bei den Anwohnern vorliegende Gutachten über die gezogenen Wasseruntersuchungen aus den Vorjahren zeigte sich eine sogar deutlich höhere Keimbelastung. Im Juni sowie November 2012 wurden sogar pro 100mL Wasser 18 Stück E‑Coli und mindestens 4 Enterokokken gefunden. “Erst mit Ende Jänner wurden wir auf Anweisung der Landesregierung und unserer Interventionen darauf hingewiesen, in Haiden das Wasser abzukochen!”, so der Anwohner.
Wassergenossenschafts-Obmann Johann Unterberger: “Die Werte waren stets unbedenklich. In anderen Orten Österreichs wäre man froh über so ein Wasser!” Er selbst ist verärgert und meint: “Der eigentliche Skandal ist, wie unsere Mitglieder hier verunsichert werden”. Auch Marius Bergsmann von der Wasserabteilung der Landesregierung entkräftet: “Man werde die Wasserversorgung genau unter die Lupe nehmen. Gesundheitsgefährdend war sie aber keinesfalls!”