Marktforschung für den K‑Hof/die Kammerhofmuseen Gmunden durch ein Maturaprojekt der Handelsakademie Gmunden Martin Bammer, Mathias Eichinger, Dominik Hennerbichler und Monika Loitlesberger arbeiteten unter der Leitung von Professorin Dr. Johanna Forstinger an einem interessanten Museumsprojekt. Als Marktforscher befragten die Jugendlichen 270 Gmundner über Museumsbesuche allgemein und den K‑Hof. Rund 70 % der 270 Befragten haben den K‑Hof bereits besucht.
Damit liegt dieser weit vor allen anderen Museen der Region. 93 % der Interviewten haben schon von den Kammerhofmuseen gehört. Die Sonderausstellung Klo & So fand besonderes Interesse. Der Schwerpunkt des Projektes bestand darin, die erhobenen Daten auszuwerten und zu interpretieren. Weiters wurden Werbeunterlagen für die Zielgruppe der jugendlichen Museumsbesucher erstellt.
Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte im Beisein von Direktorin Ingrid Spitzbart, Dr. Johannes Weidinger und Stadtrat Gerhard Meingast. Die Leiterin des Museums unterstützte die Maturanten als Projektauftraggeberin. Sie bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und die professionelle und engagierte Arbeit der Maturanten.
„Allianz für Gmunden“ legt ein spannendes Museums-Konzept vor!
SP-Vizebürgermeister Christian Dickinger, Sprecher der „Allianz für Gmunden“, hat jüngst gemeinsam mit Vertretern von SPÖ, FPÖ, Grünen und Bürgerliste, ein Konzept für eine neue „Gmundner Museumslandschaft“ vorgelegt. „300.000 Euro Abgang im Jahr sind nicht akzeptabel“, so Dickinger, „wir müssen umgehend handeln“. Ungenügende Besucherzahlen und explodierende Kosten würden es notwendig machen, grundsätzlich über die Zukunft des „K‑Hof-Museums“ nachzudenken und neue Wege zu gehen.
Die „Allianz für Gmunden“ ist der Auffassung, dass das Gmundner Wahrzeichen Schloss Ort in die lokale Museumslandschaft prominent zu integrieren ist. Das Schloss, das seit Mitte der 1990er Jahre im Besitz der Stadtgemeinde ist und vor allem als Hochzeits-Destination bekannt ist, „glänzt“ durch hunderte Quadratmeter freier Räumlichkeiten, welche, völlig ungenützt, auf eine adäquate Verwendung warten. Die ALLIANZ schlägt vor, — als „ersten Schritt, — das „Ko & So-Museum, also die Sanitär-Sammlung, in Abstimmung mit den Besitzern, in die hoch attraktive „Location“ Schloss Ort zu verlegen.
Dieser Schritt sollte der erste sein, die Attraktivität des Standortes See-Schloss Ort, welcher jährlich von nicht weniger als 234 000 Gästen besucht wird, zu stimulieren. Weitere Schritte müssen folgen. So ist es notwendig, im „Klo & So“-Museum – alternierend – Schwerpunkte zu bieten. Das „Angebot“, welches die Stadt Gmunden den Besuchern des Schlosses zu bieten hat, darf damit freilich nicht erschöpft sein. Ein umfassendes Konzept ist zu erarbeiten. Das See-Schloss bedarf einer professionellen, zugleich aber „unaufgeregten“, sanften „Bespielung“, welche „Altbewährtes“ tradiert und „Neues“ intelligent integriert.
Sobald eine tatsächlich attraktive Angebots-„Palette“ – „Schloss Ort-neu“ – vorliegt, muss diese mit dem – ebenfalls neuen – Angebot des Kammerhof-Museums „verschränkt“ werden. Zusätzlich zu einem „Kern-Angebot“ des „K‑Hofs“ als modernes „Heimatmuseum“, welches aus „identitätspolitischen“ Erwägungen beizubehalten ist, bedarf es der Kooperation mit anderen, größeren Museen, auch Bundesmuseen, deren Bestände für Sonderausstellungen heranzuziehen sind.
Gespräche mit einem namhaften Museum haben seitens der ALLIANZ bereits stattgefunden. Nur auf diesem Wege können, professionelle Bewerbung vorausgesetzt, neue Besucher-Segmente gewonnen werden. Wir benötigen, in der „Polyphonie“ der Konkurrenz, ein „Alleinstellungsmerkmal“. Daran mangelt es nicht nur im Zusammenhang mit dem Museum, sondern „allgemein“. WAS ist Gmunden eigentlich? Kurstadt, Keramikstadt, Sportstadt etc. etc. WAS will Gmunden sein? Welche „Identität“ streben wir an? „Identität“ definiert sich natürlich — auch — kulturpolitisch! „Rolle“ und „Stellenwert“ von Museum und Schloss Ort werden für die „identitätspolitische Standortfindung“ von Bedeutung sein.
Vizebürgermeister Dickinger: „Kultur‑, finanz- und verkehrspolitische Überlegungen haben uns zu folgenden Überlegungen geführt“:
a) Touristisch-kulturelle „Aufwertung“ des See-Schlosses u. a. durch die „Einbindung“ in die Gmundner Museeumslandschaft vor dem Hintergrund der attraktiven Präsentation des „Klo & So Museums“.
b) Schloss und Museum, beide in neuem „Glanz“, werden gemeinsam „verkauft“ und „verkehrspolitisch“ mit Bus-Shuttle-Dienst sowie Schiff-Transfer „erschlossen“ bzw. „verbunden“.
c) Das neue, spannende Angebot erlaubt es, für das See-Schloss in Zukunft Eintritt zu verlangen und den Toskana-Parkplatz (der nicht selten für Camping- und Müll-Entsorgungszwecke missbraucht wir
d) zu vergebühren. Gmundnerinnen und Gmundner mit Hauptwohnsitz erhalten eine „Gmunden-Card“. Diese beinhaltet freien Eintritt in das See-Schloss sowie kostenlose Parkmöglichkeit auf dem — in Zukunft bewachten — Toskana-Parkplatz, was insbesondere für Strandbad-Besucher von Bedeutung ist. Nur Touristen werden, wie dies überall auf der Welt der Fall ist, „zur Kasse gebeten“. Dafür bekommen sie in Zukunft aber auch ein entsprechendes Angebot. d) Mit dem Eintrittsgeld-„neu“ im See-Schloss und/oder Toskana- Parkplatz sollen somit nicht nur neue, interessante Angebote für unsere Gäste geschaffen werden, sondern auch mannigfaltige finanzielle Anreize für unsere neuen Stadtmuseen, weitere kulturelle Angebot und Gutscheine für ausgewählte Gastronomiebetriebe verbunden sein.
e) Mit den Erlösen aus dem Toskana-Parkplatz und Eintrittsgeld im See-Schloss können jährlich mehrere attraktive Ausstellungen im NEUEN Stadtmuseum in Kooperation mit anderen Landesmuseen, Aufbau von tollen Museumsshops, neue Arbeitsplätze, Angebote im See-Schloss, Reparatur der Infrastruktur, Sicherungsdienst und Serviceeinrichtungen am Toskana Parkplatz sowie ein attraktiver Shuttle Dienst ausreichend finanziert werden. Damit einher gehen soll die Reduktion des Zuschusses pro Eintrittskarte in unseren Museen von derzeit rund 90% auf anzustrebende 50 — 60%.
f) Die „Allianz“ erwartet — schrittweise – die Verfünffachung der Besucherfrequenz unserer Museen und Hinwendung zu einem höherwertigen Tourismus. g) Ein Hauptziel sollte es sein, die Besucherfrequenz des Kammerhof- Museums so zu steigern, dass Gmunden im Wettbewerb mit anderen Städten in Bundesländern „die Nase vorne hat“, wenn es darum geht, welches bzw. ob ein Stadt-Museum in den Bundesländern ein Bundesmuseum werden soll (dies ist freilich noch zu diskutieren). Diese Variante wird in Fachkreisen in Österreich angesichts der einschlägigen Entwicklungen in Frankreich bereits diskutiert.
h) Weitere Kooperationsmöglichkeiten mit dem Tourismus (Grünbergseilbahn etc.) liegen auf der Hand und sind gemeinsam zu entwickeln.