Um die rund 3000 Jahre alte Holztreppe vor der Zerstörung durch den Bergdruck zu schützen, muss das wertvolle Fundstück in Sicherheit gebracht werden. Die Treppe soll 2014 das zentrale Kernstück einer neuen Schaustelle in den Salzwelten Hallstatt sein und so nicht nur geschützt, sondern auch einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Bis es soweit ist, warten auf die ForscherInnen aber noch viele herausfordernde Aufgaben und neues Wissen rund um die Geschichte des Salzabbaues in Hallstatt.
Das Hallstätter Salzbergwerk bietet erstklassige Erhaltungsbedingungen für prähistorische Funde. Eine weltweit beinahe einmalige Situation, der es auch zu verdanken ist, dass durch die Archäologen des Naturhistorischen Museums in einer Abbaukammer aus der Bronzezeit in 100 m Tiefe die älteste bekannte Holztreppe Europas völlig unversehrt entdeckt wurde. Sie wurde 1343 v. Chr. errichtet, wenige Jahre vor der Geburt des ägyptischen Pharaos Tutanchamun 1341 v. Chr.
Die Treppe stellt ein phantastisches Zeugnis von Industrie‑, Wirtschafts- und Technikgeschichte dar. Bisher konnte dieses einmalige Stück an der Stelle erhalten werden, an der es vor über 3.000 Jahren errichtet wurde. Durch den prähistorischen Bergbau ist aber das umgebende Gebirge so instabil, dass der unversehrte Verbleib der Stiege nicht mehr länger gewährleistet werden kann.
Daher wird sie in einer gemeinsam von den Salzwelten und dem NHM Wien durchgeführten Aktion, in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt, an einen sicheren Ort verlagert werden. Um den Transport des 8m langen und 1,5 m breiten Stückes vornehmen zu können, muss die Stiege in ihre Einzelteile zerlegt werden. Das bietet die Chance, sie genauestens analysieren zu können.
Um das Zerlegen, Dokumentieren und Wiederaufbauen an der neu zu errichtenden Schaustelle möglichst optimal durchführen zu können, wird mit RestauratorInnen, ArchäologInnen, DenkmalpflegerInnen und HolzwissenschafterInnen in einem international besetzten Workshop in Hallstatt der beste Ablauf diskutiert und erarbeitet. Ab Frühling 2014 soll die Stiege an der neuen Schaustelle im Bergwerk, die gemeinsam vom NHM Wien und den Salzwelten gestaltet wird, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Fotos: NHM Wien