Wie erst jetzt bekannt wurde, verstarb am 23. Mai Gmundens ehemaliger Vizebürgermeister und 3. Nationalratspräsident a. D. Rudolf Thalhammer im 94. Lebensjahr. Thalhammer, der 1920 im Burgenländischen Hornstein geboren wurde und in Gmunden die Volks- und Hauptschule besuchte, war von 1962 bis 1983 Abgeordneter zum Nationalrat und von 1979 bis 1983, also in der letzten Gesetzgebungsperiode der „Kreisky-Ära“, dessen 3. Präsident.
Der vormalige Bezirksvorsitzende des ÖGB und der SPÖ war von 1955 bis 1979 Mitglied des Gmunder Stadtrates, 17 Jahre fungierte er als Vizebürgermeister. 1967 wurde die SPÖ unter der Führung des ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden der Gmundner Keramik stärkste Partei bei der Gemeinderatswahl, aufgrund eines Paktes von ÖVP und FPÖ wurde Thalhammer das Amt des Bürgermeisters freilich verwehrt.
Rudolf Thalhammer gestaltete die Gmundner Kommunalpolitik in dem Vierteljahrhundert seiner politischen Tätigkeit stark mit und war in allen Fraktionen ob seiner Kompetenz, Handschlagqualität und Seriosität geachtet. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Gmunden verliehen. Thalhammer interessierte sich auch im hohen Alter noch sehr für das Geschehen in seiner Heimatstadt. Seine Interessen waren breit gestreut. Er las viel und war bis zuletzt in seiner Familie, die sich rührend um ihn kümmerte, geborgen.
Vizebürgermeister Christian Dickinger: „Mit Rudi Thalhammer verlor die Stadt Gmunden eine prägende Persönlichkeit, die SPÖ ein Vorbild und einen Freund. Unsere ganze Anteilnahme gilt seiner Gattin Karoline sowie seinem Sohn Rudolf. Wir werden Rudi als liebenswürdigen Menschen in dankbarer und freundschaftlicher Erinnerung behalten. “