Die Lawinengefahr wird allgemein als groß eingestuft. Neben älteren großen Triebschneeablagerungen sind umfangreiche neue labile Verfrachtungen durch stürmischen Wind um Nordwest entstanden. Stark eingewehte Bereiche auch im lichten Bergwald bis zu den tiefen Höhenlagen sowie verfüllte Mulden und Rinnen aller Expositionen sind unbedingt zu beachten.
Eine Auslösung von Schneebrettlawinen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung wahrscheinlich. Es herrschen ungünstige Verhältnisse und es ist viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung erforderlich. Durch den ergiebigen Neuschnee und weiteren Schneefall ist vermehrt mit Selbstauslösungen von mittleren bis größeren Locker- und Schneebrettlawinen zu rechnen.
Schneedeckenaufbau
In den letzten 48- Stunden hat es rund 60 bis 100 cm an Neuschnee gegeben, der umfangreich verfrachtet wurde. In den mittleren Höhenlagen ist vielfach der Niederschlag in Form von Graupel gefallen. Der umfangreiche Neu- und Triebschnee liegt verbreitet auf einer teils oberflächig weichen oder verharschten Altschneedecke oder älteren Triebschnee, bindet nur schlecht und ist sehr störanfällig. Die Altschneedecke enthält auch noch einzelne Schwach- sowie Harschschichten. Die Schneedecke ist allgemein stark windbeeinflusst und sehr unregelmäßig verteilt. Rücken und Grate sind oft stark abgeblasen.
Wetter
Heute Samstag beginnt es ab Mittag im Bergland wieder intensiver zu schneien. Der Wind um Nordwest bleibt stürmisch und in 1500 m Höhe hat es minus 5, in 2000 m Höhe minus 8 Grad. Auch Morgen Sonntag ändert sich das Wetter kaum, es gibt bei sich kaum ändernden Temperaturen weiteren Schneefall und der Wind bleibt stark bis stürmisch.
Gefahrentendenz
Keine Änderung der Lawinensituation. Durch neuerlichen Schneefall und noch starken bis stürmischen Wind bleibt die Lawinensituation weiterhin angespannt.