Das Jahr 2011 brachte für die Lenzing AG ein Rekordergebnis. Als Reaktion darauf stiegen die Jahresgagen der Vorstände um CEO Peter Untersperger von 990.000 auf durchschnittlich 2,17 Mio. Euro pro Kopf und auch die Dividende wurde stark erhöht. Etwa ein Viertel des Nettogewinns schüttete man an die Aktionäre aus, anstatt beispielsweise umfassend in Rücklagen zu investieren.
Begründet wurde das schamlose Zulangen damals mit dem wahrgenommenen Erfolg der auf Wachstum fokussierten Strategie. Wie jetzt bekannt wurde, scheint dieser expansive Weg jedoch ein jähes Ende gefunden zu haben.
Als Antwort auf den Rückgang des operativen Unternehmensergebnisses auf ein Plus von rd. 80 Mio. Euro im Jahr 2013, kündigt die Unternehmensführung nun harte Sparmaßnahmen an. So wird Untersperger etwa im Standard mit der Aussage zitiert, „das Unternehmen sei Opfer seines eigenen Erfolges geworden. Man habe zu viel Gewicht angesetzt und müsse dieses Fett nun in einer Radikalkur wieder abbauen“.
Der Inhalt dieser Kur wiederum ist im Wesentlichen mit der Kündigung von rd. 290 ArbeitnehmerInnen, dem Wegfallen von 300 Leiharbeitsstellen und der nicht erfolgenden Nachbesetzung ungefähr 100 pensionierungsbedingt freiwerdender Stellen, alleine am Standort Lenzing in OÖ, zu umreißen.
Noch am Tag des Bekanntwerdens des Kündigungsreigens trafen sich daher die Spitzen der Sozialdemokratie im Bezirk Vöcklabruck zu einem Krisengespräch: „Die Wortwahl von Vorstand Untersperger ist indiskutabel und beschämend! Er setzt darin jene MitarbeiterInnen, die durch ihren Einsatz auch sein fürstliches Einkommen erarbeitet haben, mit überflüssigem Körperfett gleich, das es nun loszuwerden gilt! Die zudem weit überzogenen Maßnahmen sind so nicht hinnehmbar und gefährden das Unternehmen“ meint Nationalrätin Daniela Holzinger, die sich in ihrer Bewertung der Situation dem Vorsitzenden des Arbeiter- und Angestelltenbetriebsrates Rudolf Baldinger (FSG) anschließt.
Von Vorstand Untersperger fordert sie „umfassende Aufklärung über die Hintergründe der geplanten Maßnahmen und ebenfalls eine Erklärung dafür, warum die Konzernführung die Kommunikation mit den Mitarbeitern einstellt, hinter ihrem Rücken aber Kündigungspläne mit externen Beratern erarbeitet?“
salzi.aktuell — Nachrichten vom 15.11.2013
Stv. SP-Bezirksvorsitzender LAbg. Hermann Krenn hebt hervor „dass wir immer noch davon reden, dass die Lenzing auch im heurigen Jahr rd. 80Mio. Euro Gewinn erwirtschaften wird. Ein derart radikaler Stellenabbau entbehrt daher jeder Grundlage. Auch sollten wir uns darüber unterhalten, ob es Vorstandsmitgliedern zusteht in fetten Jahren fast so viel zu verdienen, wie 90 (!) ihrer MitarbeiterInnen um später den Sparstift bei eben jenen als erstes anzusetzen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit!“
In dieselbe Kerbe schlagen auch die SPÖ Bürgermeister des Bezirks:
„Wenn 600 Stellen abgebaut werden, dann bedeutet das 600 Familien im Bezirk, kurz vor Weihnachten die Lebensgrundlage zu entziehen. Dass dieses Handeln nur auf Gewinnmaximierung und nicht auf soziale Verantwortung ausgerichtet ist, liegt auf der Hand. Diese Verantwortung fordern wir allerdings von der Unternehmensleitung ein! Gleichzeitig mit den Kündigungen auch die Schaffung eines weiteren hochbezahlten Vorstandspostens bekannt zu geben, lässt zudem mangelnden Realitätssinn bei den Verantwortlichen erkennen!“
Abschließend zeigte man sich nach dem Gespräch entschlossen den Betriebsrat und alle MitarbeiterInnen beim Kampf um jeden Arbeitsplatz nach Kräften zu unterstützen: „Gewerkschaft und Sozialdemokratie stehen auf der Seite der ArbeitnehmerInnen. Wir werden es nicht dulden, dass sie und ihre Familien, Opfer einer rücksichtslosen Profitmaximierungsstrategie werden “ so die SP-Abgeordneten.
Entholzer zum Personalabbau bei der Lenzing AG: „Völlig unverständlich“
Designierter Parteichef der SPÖ OÖ sieht Konzernstandort gefährdet
Nicht nachvollziehbar ist für Reinhold Entholzer, den designierten Parteivorsitzenden der SPÖ Oberösterreich, der Personalabbau bei der Lenzing AG. Der Faserhersteller baut in Oberösterreich ab Jänner 2014 knapp 400 MitarbeiterInnen ab, dazu müssen rund 300 Leiharbeiter gehen. „Eine völlig unverständliche Entscheidung, das Unternehmen ist kein Krisenfall und macht ja nach wie vor sehr hohe Gewinne“, sagt Entholzer.
Dabei habe Lenzing-AG-Chef Peter Untersperger noch am 8. Oktober 2013 der Belegschaft versprochen, dass durch „notwendige Umstrukturierungen“ 97 Prozent der MitarbeiterInnen danach einen sichereren Arbeitsplatz haben würden. Entholzer: „Bei den mathematischen Schwierigkeiten, die Generaldirektor Untersperger hat, wäre es wünschenswert, auch einmal bei der Führungsebene etwas zu verändern.“
Da der Personalstand schon jetzt gering sei, dürfe man durch den massiven Abbau von Jobs große Probleme hinsichtlich der Qualität erwarten. „Das liegt auf der Hand“, betont Entholzer. Der gesamte Standort Lenzing sei durch die Maßnahmen der Konzernführung gefährdet. „Man darf das absolut nicht herunterspielen. Die Lage ist ernst. Vor allem aber ist diese Vorgangsweise der Beweis dafür, dass in einigen Kreisen der Industrie der Börsenkurs und die Gewinne für die Aktionäre die Götzen sind, die auf Kosten der Arbeitsplätze und der Einkommen der MitarbeiterInnen um jeden Preis hoch gehalten werden“, so der designierte Parteivorsitzende der SPÖ Oberösterreich.
Da gilt der alte Gewerkschaftsspruch: Alle Räder stehen still wenn unser starker Arm das will.
Ich halte so oder so nicht viel davon das ein Betrieb nur dann erfolgreich ist, wenn er jedes Jahr mehr Gewinnen erwirtschaftet als das Jahr zuvor, wohin soll das ewige Wachstum hingehen. Bei kleinen und mittleren Betrieben (die den Großteil der Arbeitsplätze schaffen)ist es auch nicht so. Die haben aber immer mehr damit zu Kämpfen das die Großbetriebe ihnen die guten Arbeitnehmer weg nähmen. Dort haben Sie bessere Sozialleistungen und bekommen wenn sie Schichteln besser bezahlt. Das Heil liegt nicht immer in einem Großbetrieb. Trotz allem wünsche ich allen Arbeitnehmern und dessen Familien alles gute.
da würde ich doch als Mitarbeiter alle zusammen nehmen und ein paar Tage die Produktion lahmlegen damit die Manger merken wer in der Produktion steht. da geht der Aktien Kurs ganz schnell in den Keller wenn Aufträge nicht bearbeitet werden können, Verträge liegen bleiben… will ich mal sehn wie viel Gewinn die Firma noch macht. „HOCHMUT KOMMT VOR DEN FALL”
Es kann als Raubritterzug gesehen werden die Firma ist kein Einzelfall,weltweit wird der Gürtel für Menschen die fleisig sind enger geschnallt…damit das Mangaement frohe Weihnachten und sonst auch eine breite Tasche tragen können…die humanen Zeiten gehören der Vergangenheit an…sozial sind diese Geschenkspackerl die es erst nach Weihnachten zum öffnen gibt nicht,den das Ungewisse ist gleich für die ganze Firma eine enorme seelische Belastung,den es könnte jeden treffen und keiner bis wenige wissen wer dran kommt…
Eine Frechheit was die sogenannten Manager aufführen! Hauptsache die Aktionäre schöpfen denn Gewinn ab! Anstatt einen Teil des Gewinns für schlechtere Jahre aufzusparen wird er großzügig unter den Großverdienern aufgeteilt!
Das aber einem einfachen Arbeiter durch den Stellenabbau-Kündigung seine Existenzgrundlage entzogen wird kümmert keinen der Herren!
Das kann ja ein schönes frohes Weihnachtsfest für viele der Lenzing AG werden mit dem Gedanken im Kopf ob es Ihn/Sie beim Personalabbau erwischen wird !
Das ist leider überall in den Betrieben so, nur der Gewinn zählt und der muss jedes Jahr steigen, egal wie, am besten mit sowenig Mitarbeitern als möglich!
Frohes Fest dem Management der Lenzing AK