„Traunseetherme kommt!“ Das Wahlversprechen der ÖVP 2009 war überzeugend. Fast so überzeugend wie das Versprechen: „Grünbergseilbahn kommt“! Letzere fährt noch immer nicht. Ursache: „Man“ ging mit grußspurigen Ankündigungen in die Öffentlichkeit, ohne zuvor mit den „Unterrainern“, also mit betroffenen Bürgern, zu reden.
„Die Rache der Journalisten an den Politikern ist das Archiv“, meinte der unvergessene Robert Hochner einmal. 2009 sagte Heinz Köppl: “Gemeinsam mit unserem Landeshauptmann haben wir für Gmunden, das wir so lieben, viel erreicht. Als Beispiel weise ich auf die Traunseetherme — die einzige Therme mit Seezugang in ganz Europa — und die Renovierung unserer Grünbergseilbahn hin. Dies sind nur 2 Beispiele einer ganzen Reihe an Erfolgen, die wir bereits verwirklichen konnten bzw. die unmittelbar vor der Umsetzung stehen.”
Aus Therme wird Hallenbad mit Sauna
„Die wir bereits verwirklichen konnten bzw. unmittelbar vor der Umsetzung (!) stehen“? Im Zusammenhang mit dem Bad und Sauna (wird das überhaupt eine „Therme“?) ist festzuhalten, dass die einschlägigen Gespräche unter Ausschluss von SPÖ, FPÖ und Grünen stattfinden. „Bisher gab es in den verantwortlichen Gremien der Stadt Gmunden kein einziges (!) konkretes Gespräch“, bedauert SP-Vizebürgermeister Christian Dickinger.
Kostenaufteilung: 1/3 Land, 1/3 Thermenholding, 1/3 Stadt Gmunden
Am 31. August 2009 (!) hielten Landeshauptmann Pühringer und Bürgermeister Köppl fest, dass eine Therme gebaut werden würde. Auch die Kostenaufteilung wurde bekannt gegeben: 1/3 Land, 1/3 Thermenholding, 1/3 Stadt Gmunden. “In der Landesregierung wurde dieses „Grundsatzabkommen“ im übrigen auch nicht behandelt.”, kritisieren die Gmundner Roten und Blauen gemeinsam.
Die Kosten wurden mit „rund 25 Millionen Euro“ beziffert. 2012 wurden seitens der Thermenholding die Kosten mit 32 – 35 Millionen Euro beziffert. Die „Therme“ wurde also innerhalb von zweieinhalb Jahren um bis zu 10 Millionen Euro „teurer“. Zu einem einschlägigen Gespräch in Linz wurden die „Oppositionsparteien“ natürlich wieder nicht eingeladen. “Angeblich hat Bürgermeister Köppl „zugesagt“, die Gemeinde würde ein Drittel der Kosten übernehmen.”, ist FPÖ-Stadtrat Geri Grampelhuber verärgert und meint weiter:
“Eine solche Zusage können nur die verantwortlichen Gremien der Stadt geben. Köppl kann nicht in Gutsherrenart vorgehen”. SP-Chef Dickinger, der ebenso wie Grampelhuber die Errichtung eines Bades mit Sauna nachdrücklich befürwortet, ist der Meinung, dass „dringend weitere Verhandlungen mit dem Land notwendig“ seien.
Bei einem Gesamt-Budget von etwa 40 Millionen und einer Verschuldung von 32 Millionen Euro sei eine Summe von 11 oder 12 Millionen Euro ein wahrer kaum zu schluckender “Brocken” für die Stadt. Zumal mit dem Strandbad eine „sehr, sehr wertvolle Immobilie eingebracht werden“ müsse. Ausserdem sei sicher zu stellen, dass die Eintrittspreise für die Strandbadbesucher nicht teurer werden.
Die beiden Politiker wollen nicht akzeptieren, dass Gmunden – im Gegensatz zu Schallerbach, Ischl und Bad Hall – „zur Kasse gebeten“ werden soll; und dies in genannter Höhe. „Wir stellen die Frage der ‚Gerechtigkeit’ und Gleichbehandlung“, stellen Dickinger und Grampelhuber fest, die nun auf „Nachverhandlungen“ drängen.
Das große Grauen steigt mir auf, wenn ich den Satz lese:“Zumal mit dem Strandbad eine sehr, sehr wertvolle Immobilie eingebracht werden muss”. Da wird mir auf einmal ganz klar, wie die Vorgehensweise in guter alter Gmundner Manier ablaufen wird. Erst wird das 50-Meter-Becken zugedreht, weil sich eine Sanierung ja nicht lohnt oder zu teuer ist (O‑Ton BM Köppl), dann wird das Jugendstilgebäude völlig heruntergewirtschaftet und wird nicht saniert (auch zu teuer). Es wird bereits seit Jahren nur noch das Allernotwendigste seitens der Gemeinde instandgehalten. Und dann zu guter Letzt wird die gesamte Anlage geschlossen, das Gebäude trotz Denkmalschutz in einer Nacht- und Nebelaktion abgerissen (wie beim Seebahnhof). Dann erst wird um die erforderlichen Genehmigungen angesucht, das dauert Jahre, und dann haben wir in Gmunden KEINE SEILBAHN, KEIN HOTEL und auch KEINE THERME! Vorab informiert wird Keiner, die Parteienvertreter nicht und auch die Bevölkerung nicht! Unter Transparenz versteht man seitens der Gmundner Mehrheiteinpartei scheinbar, dass die Bürger für sie “Luft” sind.
@Elfriede Lahnsteiner: Es gab doch zu der Zeit ein Hallenbad — Moosberg. Nach Jahrzehnten will Gmunden wieder auf den Zug aufspringen, bezahlt vom österreichischen Steuerzahler. Oder wirds doch eine Therme? Keiner weiß etwas!
@ Buchegger sen: die Liste der Unbequemen wird sicher immer länger im Gmundner Rathaus. Sie dürften mittlerweile auch dazugehören.
Auch Stadt-Regio-Bahn erzeugt nur Gelächter bei Bewohnern von Ballungszentren ob der teilnehmenden Zwergerlgemeinden von Gmunden und Umgebung. Der Steuerzahler müsste für Betrieb aufkommen.
Ich habe 1965, also vor 47 Jahren , am Gymnasium in Gmunden maturiert. Schon während meiner Oberstufenzeit war ständig davon die Rede, dass es bald ein Hallenbad geben wird. Es gibt noch immer keines, nach so langer Zeit!!!!!
Wie man sieht, werden Beiträge der Gmundner Politik nicht einmal mehr kritisch kommentiert.
Wen wunderst auch.
Jetzt reißt’s euch doch endlich mal zusammen und tut mal etwas — außer polemisieren, sudern und gegenseitig in die Augen pecken. So a schwache Partie hat’s überhaupt noch nie geb’n !
Mit der gesamten Gmundner Politik ist’s zum Schämen!
einzigetherme mit seezugang????? in europa siehe martinstherme LACH