Dass man mit Berufsorientierung nicht früh genug beginnen kann, davon ist die Direktorin der Sport- und Integrationshauptschule SIHS Vöcklabruck, Gertrude Ruttner überzeugt. In Kooperation mit Unternehmen der Region werden in der Schule immer wieder aktive Berufsorientierungen angeboten, damit sich die Jugendlichen ein möglichst gutes Bild davon machen können, was sie im späteren Berufsleben erwartet.
Begonnen wird dabei schon in der dritten Klasse. Und den Kids gefällt das. „Wir haben grad mit einem Gourmetkoch eine Einführung in Gastronomiejobs bekommen, und das war einfach toll“, zeigt sich Jasmin Scherndl aus der 3 C begeistert. „Es ist eine große Ehre für unsere Klasse, dass ein Gourmetkoch mit uns kocht und uns aus seinem Berufsleben erzählt“, ist die 14-Jährige überzeugt. Sie weiß schon ziemlich sicher, dass sie mal in der Gastronomie arbeiten möchte und in diesem Bereich einen Lehrberuf ergreifen wird. „Ich hab hier zu ersten Mal Rindfleisch gegessen und das war wirklich eine tolle Erfahrung – so gut zubereitet“, schwärmt sie und Marco (14) setzt noch eins drauf: „Das gemeinsame Kochen mit einem erfahrenen Koch ist wirklich cool. Ich hoffe, dass wir das bald wieder machen!“
Und der Wunsch ist durchaus realistisch. Julian Razenberger, der selber mal die SIHS absolviert hat, kommt während seiner „Heimaturlaube“, wenn es ihm die Zeit erlaubt, immer wieder mal gerne in der Schule vorbei und führt die Jugendlichen in die Geheimnisse einer guten Küche ein. „Ich möchte dabei zeigen, dass unser Beruf nicht nur stressig und manchmal auch anstrengend, sondern auch sehr interessant und spannend ist und die vielfältigsten Karrieremöglichkeiten eröffnet“, erklärt der junge Gourmetkoch, der derzeit bei den bekannten Obauers in Werfen kocht, sein Engagement.
Er selbst hat nach der Hauptschule die Tourismusfachschule in Klessheim besucht, die Koch- und Kellnerlehre abgeschlossen und bereits in großen Fünfsternehäusern in Deutschland und Österreich Erfahrung sammeln hat dürfen. Und die Faszination an dem Beruf hat er sich bis heute erhalten.
„Eigentlich steigt sie immer noch,“ meint er. „Die Arbeit mit Rohprodukten und zu wissen, was man an Köstlichkeiten daraus zaubern kann, ist eine echte Philosophie, in die man mit zunehmenden Alter immer mehr hineinwächst.“ Für die Jugendlichen der SIHS möchte er Vorbild sein und vielleicht auch den/die eine/-n oder andere/-n motivieren, in den von ihm erlernten Beruf reinzuschnuppern.
Und beim Blick in die Schulküche und den großen Eifer, mit dem alle wieder einmal bei der Sache waren, dürfte das auch bei dem/der einen oder anderen gelungen sein. „Wir wollen unsere Jugendlichen bestmöglich auf das Berufsleben vorbereiten und ihnen schon sehr früh aufzeigen, welche Möglichkeiten sie haben“, freut sich auch Direktorin Gertrude Ruttner, dass sie mit ihrem Lehrerinnen- und Lehrerteam und finanzieller Unterstützung des Hotels Auerhahn immer wieder solche Möglichkeiten der direkten Begegnung in ihrer Schule organisieren kann.
„Hier können die Jungen und Mädls viel mehr lernen, als bei einem theoretischen Vortrag“, ist sie überzeugt.