Jene beiden Männer, die am vergangenen Freitag bei der Explosion einer Handgranate in einem Auto in Wien-Ottakring gestorben sind, sind vermutlich Opfer eines Gewaltverbrechens. Einer der beiden Männer ist ein 45-jähriger Transportunternehmer und SP-Politiker aus Mondsee (Bezirk Vöcklabruck).
Mondseer SP-Politiker mehrfach angeschossen
Die Obduktionsergebnisse der beiden ums Leben gekommenen Männer liegen laut Polizei nun vor. Dem zu Folge sind beide Männer gewaltsam ums Leben gekommen. Die Ermittler des Landeskriminalamtes Wien schließen einen Unfall durch unsachtes Hantieren mit der Handgranate aus. Bei der gerichtsmedizinischen Obduktion wurde festgestellt, dass der auf dem Fahrersitz befindliche 45-jährige Mondseer mehrfach angeschossen wurde. Der Mann verstarb infolge dieser schwerwiegenden Schussverletzungen.
Der auf dem Beifahrersitz befindliche 57-jährige deutsche Staatsbürger verstarb in Folge der Granatendetonation, die im Beifahrerbereich des BMW gezündet wurde. Der Mann erlitt bei der Explosion zahlreiche schwere Verletzungen, die todesursächlich waren. Der Körper des deutschen Staatsbürgers wies keine Schussverletzungen auf.
salzi.aktuell — Nachrichten vom 14.01.2014
Schwierige Spurensuche
Die Spurensicherung gestaltet sich im gegenständlichen Fall äußerst schwierig. Die Körper der beiden Verstorbenen wurden durch die Explosion schwer beeinträchtigt beziehungsweise durch Explosionsrückstände kontaminiert. Der PKW wurde durch die Explosion schwer beschädigt und durch Explosionsrückstände, vor allem von Splitterteilen der Sprengladung und Gewebeteilen der Verstorbenen kontaminiert. Die Spurensuche und Auswertung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Mord-Selbstmord-Szenario kann ausgeschlossen werden
Bisher konnte weder im Fahrzeug selbst noch in der näheren Tatortumgebung eine Schusswaffe aufgefunden werden. Derzeit schließen die Ermittler weder ein Mord-Selbstmord-Szenario, noch die Beteiligung einer oder mehrerer weiterer Personen an dem Gewaltverbrechen aus. Nähere Hinweise auf weitere beteiligte Personen gibt es derzeit nicht.
Bezüglich der im Fahrzeug aufgefundenen Kanister gibt es keine neuen Erkenntnisse. Deren kriminaltechnische Untersuchung wird noch einige Tage andauern. Auch die exakte Bestimmung des detonierten Sprengkörpers wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Fotos: salzi.at/APA/Herbert Neubauer