Mit “Nabucco” und “Der Watzmann” warten gleich zwei Open-Air Highlights im Juli in Bad Ischl auf die Gäste. „Hollerödulliöh!“ Bereits an diesem vielbenutzten Ausruf aus Wolfgang Ambros’, Manfred Oskar Tauchens und Joesi Prokopetz’ „Der Watzmann ruft“ kann man erkennen, dass dieses „Rustical“ (wie es die Autoren nennen) sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, wie es die schicksalsschwere Handlung befürchten lassen könnte.
„Der ewige Kampf des Menschen mit dem Berg“, der Watzmann, der den Sohn des Bergbauern ruft, der innere Kampf des „Buam“ mit sich selbst, bis er schließlich aufsteigt, den Watzmann zu bezwingen – mit dem nötigen Ernst und einer Prise Pathos dargebracht, ist diese Geschichte selbst schon für einen unterhaltsamen Abend gut.
Mit dem einem oder anderen Schuss Witz und natürlich auch mit der mal dramatisch-stimmungsvollen, mal fetzig-schwungvollen Musik zwischen Rock und Schuhplattler — selbstverständlich am Donnerstag, 12. Juli 2012 bei einem Open-Air im Kaiserpark Bad Ischl um 20 Uhr live dargeboten — erreicht das Stück hohe humoristische Klasse, ohne dabei auf das Niveau krachledernen Bierzelthumors abzusinken.
Und so folgen auch die Nicht-Alpenbewohner im Publikum den Akteuren gerne “aufi, zu den Bergesgipfeln (…) bis zu den Waden in einem Kuhfladen”. Denn “wen er einmal gerufen hat, den holt er sich auch, der Watzmann“.
Die parodierten Trachtenkostüme, der tief österreichische Zungenschlag der Schauspieler, die absichtlich auf amateurhaft getrimmten Pappkulissen und der spritzige Musikmix aus Rock und alpiner Folklore haben bis zum heutigen Tage nichts von ihrem Witz eingebüßt. Na, und dass jeder Auftritt der zur Kultfigur aufgestiegenen “Gailtalerin” einen Angriff auf die Lachmuskeln darstellt, versteht sich von selbst.
1974 entstand die dritte gemeinsame Arbeit der Jugendfreunde Wolfgang Ambros, Manfred Oskar Tauchen und Joesi Prokopetz (letztere hatten mit “Codo” in der Neuen Deutschen Welle einen der erfolgreichsten Hits) als von ihnen so bezeichnetes Rustikal in 8 Hörbildern komponiert von Ambros, getextet von Prokopetz und inszeniert von Tauchen. Mit über 250.000 verkauften Exemplaren — eine der erfolgreichsten Aufnahmen der Österreichischen Musikszene — hat dieses deutschsprachige Konzeptalbum bis heute einen enormen Stellenwert.
Die Akteure:
Wolfgang Ambros: „Der Watzmann“ zieht sich als immer wieder kehrendes Phänomen durch Wolfgang Ambros mittlerweile 33 Jahre andauernde einzigartige Karriere. Er wollte sich diesem Fluch entziehen, „aber es geht net“. Somit ist auch er wieder dem Ruf des Berges gefolgt. Beflügelt durch das Engagement von Joesi Prokopetz und Rudi Dolezal, sowie der Zusage von Christoph Fälbl konnte er dem Reiz nicht widerstehen, wieder mit seinen langjährigen Wegbegleitern auf der Bühne zu stehen. Beim Watzmann überzeugt er nicht nur als Sänger, sondern führt als Erzähler gekonnt durch die schaurig-schöne „Alpensaga“.
Joesi Prokopetz: Den Namen Joesi Prokopetz könnte man eigentlich auch als Synonym für Vielseitigkeit einführen. Weit reicht sein Schaffensspektrum. Als er zusagte, bei der neuen Watzmann- Produktion die Rolle des Vaters und des Knechts zu spielen, war der Grundstein für die Neuinszenierung gelegt. Gemeinsam mit Rudi Dolezal (DoRo) ist ihm eine moderne und witzige Fassung gelungen. Christoph Fälbl: Er bringt in seiner Doppelrolle als schneidiger Bauernsohn und buckliger Knecht zwei völlig konträre Charaktere überzeugend auf die Bühne. Der Wiener wurde bereits 1991 beim Watzmann Casting als „Bua“ auserkoren und verkörpert diese Rolle wie kein anderer.
Klaus Eberhartinger: Zunächst skeptisch ob der Anforderung an die Rolle der Gailtalerin, wuchs er nicht nur an der Aufgabe, sondern löste dieselbe mit Bravour und bringt durch seinen Charme eine vollkommen neue Perspektive in diese Figur. Darüber hinaus denkt er zwischenzeitlich schon über eine Geschlechtsumwandlung nach.
Kartenvorverkauf:
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