Wer geglaubt hat, Spiel 1 in der SNICKERS®-Play-Off–Semifinalserie zwischen den Allianz Swans Gmunden und dem WBC Raiffeisen Wels wäre ein Thriller, hat nicht mit Spiel 2 gerechnet. In einer fast noch dramatischeren Begegnung können sich die Hausherren aus Gmunden auf Grund eines Dreiers von Sharaud Curry 4,8 Sekunden vor dem Spielende hauchdünn mit 82:81 durchsetzen.
Die Nummer 1 der Setzliste der ADMIRAL Basketball Bundesliga kann seinen Heimvorteil damit auch im zweiten Spiel verteidigen und fährt mit einer 2:0 Führung in der Best-of-Five-Serie zur nächsten Begegnung am kommenden Donnerstag zur Nummer 4.
Allianz Swans Gmunden vs. WBC Raiffeisen Wels
82:81 (63:61, 43:47, 20:24)
Auch die zweite Begegnung beginnt wie Spiel 1 auf beiden Seiten sehr treffsicher, dann übernimmt der WBC das Kommando und legt bis zur 4. Minute auf 13:7 vor. Zu diesem Zeitpunkt gibt es auf beiden Seiten bereits erste leichte Foulprobleme. Matthias Mayer bei Gmunden und Quentin Pryor bei Wels sind bereits früh mit je 2 Vergehen belastet. Zurück zum Spielverlauf: Da schließen die Schwäne zunächst wieder auf (12:13, 5.), ehe der WBC auf 12:20 erhöht (7.). Das Bild gleicht weiterhin Spiel 1: Die Hausherren lassen nicht locker und verkürzen auf 16:20 (8.) – mit 4 Punkten Differenz geht es auch in die erste Pause.
Zum Start des zweiten Viertels gibt wieder der WBC den Ton an, in der 12. Minute beträgt der Vorsprung sogar 9 Punkte (22:31) und Swans-Coach Matthias Fischer bittet zur Auszeit. Mit Erfolg, in der 14. Minute steht es nur mehr 29:33. In der 15. Minute dann nur mehr 32:35, als Sharaud Curry bei einem Gegenangriff gefoult wird und eine stark blutende Wunde am Hinterkopf erleidet.
Fotos: Kochem
Sein Ersatz Mike Oppland verkürzt bei den dafür verhängten Freiwürfen auf 34:35, ehe die Gäste die Abwesenheit von Curry nutzen und wieder auf 34:39 stellen (16.). Nach der folgenden Gmundner Auszeit kehrt der Gmundner Pointguard – mit fünf Stichen genäht – wieder zurück. Er kann aber nicht verhindern, dass Wels zum wiederholten Male davonzieht, und zwar auf 36:43 (18.).
In der Schlussphase von Halbzeit 1 kann Gmunden aber näher kommen und genauso wie bei Spiel 1 geht es mit 4 Zählern Vorsprung für die Gäste in die Kabinen. Eine weitere Parallele zum Auftakt: Erneut gibt es jede Menge von Spielern mit 2 Fouls: Enis Murati, Sharaud Curry, Florian Schöninger, Matthias Mayer, Mike und Dan Oppland bzw. Quentin Pryor, Davor Lamesic, Joe Werner und Logan Stutz.
Nach der Pause geht es aber nicht so weiter wie am Donnerstag: Der WBC stellt zwar zunächst auf 43:49, nach einem Steal und Dunk von Enis Murati können die Swans aber wieder auf ‑1 herankommen (46:49, 23.). Das hat eine Auszeit von WBC-Coach Pete Miller zur Folge, die aber den Gmundner Ausgleich zum 51:51 in der gleichen Minute nicht verhindern kann. Für eine Swans-Führung reicht es aber nicht, die Gäste können wieder 4 Zähler Vorsprung erspielen (53:57, 25.).
Die Begegnung ist jetzt ein Play-Off-Kampf, in dem um jeden Ball gefightet wird – und das vor einer ohrenbetäubenden Kulisse. In dieser Phase wird bei Gmunden auch Dan Oppland am Kopf verletzt und mir 4 Nähten versorgt. In den Schlusssekunden des dritten Viertels übertreiben es die Mannschaften dann mit dem Kampf. Nach einem unsportlichen Foul auf der einen Seite, einem kurzen Gerangel, und einem technischen Foul auf der anderen Seite beruhigen sich die Gemüter aber wieder. Mit der Hektik kommen die Swans besser zurecht, die nach 30 Minuten mit 63:61 voranliegen.
Den knappen Vorsprung können die Schwäne mehrmals auf 3 ausbauen, Wels verkürzt postwendend immer wieder auf ‑1. Erst in der 34. Minute einmal ein anderes Bild, da stellt Gmunden zunächst auf 71:67, ehe der WBC bis zur 36. Minute die Führung zurückholt und seinerseits mit 74:71 voranliegt. Nach 37. Minuten steht es dann unentschieden 74:74. Eine Minute später liegt Gmunden wieder mit 76:74 voran, Wels kann aber sofort wieder ausgleichen.
Erneut gelingt den Swans die Führung, allerdings nur mit 77:76, so kann der WBC in die letzte Minute mit einem 78:77 aus seiner Sicht gehen. Die hält nicht lange, die Swans stellen auf 79:78. Nun schickt Davor Lamesic zuerst Matthias Mayer mit seinem fünften Foul als ersten Spieler auf die Bank und gleicht dann zum 79:79 aus.
Dann vergeben die Schwäne zweimal, auf der anderen Seite behält Quentin Pryor die Nerven und verwandelt mit 11,8 Sekunden auf der Uhr zwei Freiwürfe zum 79:81. Es folgt der große Auftritt des Sharaud Curry: Er sucht den letzten Wurf, als dabei sein Gegenspieler ausrutscht, steigt er hinter die Dreierlinie zurück und verwandelt 4,8 Sekunden vor dem Spielende zum 82:81. Der WBC nimmt eine Auszeit, kann danach aber den Ball nicht ordentlich ins Spiel bringen. Die Schwäne können ihn sich sichern und stellen in der Semifinalserie damit auf 2:0.
Stimmen zum Spiel:
Matthias Fischer, Headcoach der Swans: „Meine Mannschaft hat heute den unbedingte Siegeswillen gezeigt und am Ende dann verdient gewonnen. Es ist schwer, jemanden herauszuheben, weil alle auf und neben dem Spielfeld unglaubliche Leidenschaft gezeigt haben.“
Pete Miller, Headcoach des WBC: „Die Mannschaft, die am Ende ihren Spielzug erfolgreich abgeschlossen hat, hat gewonnen. Es war ein tolles Spiel.“
beste Werfer:
Curry 21, Dan Oppland 18, Murati 16 bzw. Lamesic 25, Brown 20, Pryor 15